Nicht so leicht zu knacken – so schrecken Sie Einbrecher ab
Wie Sie Ihr Zuhause am besten schützen
Nicht nur in der Ferienzeit, sondern auch, wenn die Tage wieder kürzer werden, steigt die Zahl der Wohnungseinbrüche. Denn unbeleuchtete Wohnungen oder Häuser zeigen Einbrechern an, dass niemand zu Hause ist.
Bundesweit hat die Zahl der Einbrüche 2014 weiter zugenommen. Während die Kriminalstatistiken im benachbarten Bundesland Rheinland Pfalz einen leichten Rückgang verzeichnen, registrierte die baden-württembergische Polizei im letzten Jahr 13.500 Delikte – 19,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Auch im Saarland stieg die Zahl der Wohnungseinbrüche um 18,6 Prozent und lag damit über dem Bundesdurchschnitt. Die Aufklärungsrate hingegen ist nach wie vor gering, nur etwa jeder zehnte Täter wird gefasst.
Betroffen sind alleRegionen,sowohl Stadtzentren als auch der ländliche Raum, insofern schnelle Fluchtwege durch nahe Autobahnanbindung gewährleistet sind. Denn Einbrüche werden oft von international agierenden Banden verübt.
Das Innenministerium hat Maßnahmen ergriffen, um effizienter gegen Wohnungseinbrüche vorzu-gehen. Doch jeder Bürger kann auch selbst mit einfachen Maßnahmen zum Schutz seines Heimes beitragen.Vor allem Gelegenheitstäter lassen sich schon durch einfache mechanische Sicherungen abschrecken. 40 Prozent aller Einbruchsversuche scheitern, weil der Täter nicht schnell genug in die Wohnung gelangt: „Wenn er nicht nach drei Minuten drin ist, sucht er sich ein anderes Objekt“, erläutert Landespolizeipräsident Gerhard Klotter in der Badischen Zeitung.
Es ist nicht nur der materielle Verlust, der schmerzt: Das Eindringen in den intimen Lebens-bereich verletzt das Bedürfnis nach Sicherheit und „belastet jedes einzelne Opfer ungemein“, erklärt Baden-Württembergs Innenminister Gall.
Wie Sie für mehr Sicherheit sorgen können
Das Innenministerium rät darum, folgende Regeln zu beachten, wenn Sie nicht zu Hause sind bzw. wenn Sie zu Bett gehen:
Halten Sie Fenster-, Balkon- und Terrassentüren auch in oberen Stockwerken geschlossen. Gekippte Fenster sind eher eine Einladung als ein Hindernis, nur neue Fabrikate sind in gekipptem Zustand schwer zu öffnen. Verschließen Sie Haus- und Kellertüren. Ziehen Sie bei einer Tür mit Glasfüllung den Schlüssel von innen ab.
Bei Einfamilienhäusern sind von innen schaltbare Scheinwerfer zum Ausleuchten des Eingangsbereichs und schwer einsehbarer Grundstücksteile zu empfehlen.
Seien Sie aufmerksam: Häufig werden Wohnungen oder Häuser vor den Einbruchversuchen ausgespäht. Durch Beobachten, Klingeln, Anrufen (z.B. unter dem Vorwand einer Meinungsumfrage) prüft der Täter, ob und wann jemand zu Hause ist. Eine beliebte Informationsquelle für Einbrecher sind auch Mitarbeiter von Zustelldiensten. Lassen Sie den netten Mann vom Kurierdienst also besser nicht an Ihrer Urlaubsvorfreude teilhaben.
Was tun, wenn Sie verreist sind?
Grundsätzlich gilt: Je bewohnter Ihr Haus wirkt, umso besser. Sorgen Sie dafür, dass die Rolläden tagsüber offen sind. Mithilfe von Zeitschaltuhren können Sie Lichter, Radio und Fernseher zu verschiedenen Zeiten an- und ausschalten. Schließen Sie das Garagentor und bitten Sie den Nachbarn, Ihren Briefkasten zu leeren.
Im Rahmen des neuen Investitionsprogramms zum Einbruchschutz kann der Einbau von Alarman-lagen, sicheren Türen und Fenstern von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) des Bundes gefördert werden. Mehr Infos dazu unter www.kfw.de, Suchbegriff „Einbruchschutz“.
Tipps für effektive Vorbeugung finden Sie auch unter www.polizei-beratung.de. Eine kostenlose Beratung kann auch direkt bei Ihnen zu Hause durchgeführt werden. Dabei werden Sie auf Schwachstellen hingewiesen und erfahren, wie Sie den Einbruchschutz verbessern können.
Quellen: Innenministerium Baden-Württemberg, Stuttgarter Zeitung, Badische Zeitung