Welche Anschlussfinanzierung ist für mich am günstigsten?
Die meisten Eigentümer haben das Darlehen zur Finanzierung ihres Eigenheims noch nicht vollständig abbezahlt, wenn die erste Vertragslaufzeit mit fester Sollzinsbindung ausläuft. Nun kommt es darauf an, sich eine Anschlussfinanzierung zu günstigen Konditionen zu sichern. Abhängig von der Zinsentwicklung lässt sich durch die richtige Wahl der Anschlussfinanzierung beim Schuldenabbau eine Menge Geld sparen.
Bevor die Laufzeit und die Zinsbindung des aktuellen Darlehens enden, ist es ratsam, sich rechtzeitig über die zu erwartende Zinsentwicklung zu informieren und eine passende Anschlussfinanzierung zu finden. Zwar kontaktiert die Bank den Darlehensnehmer vor Auslauf des Vertrages, bei steigenden Zinsen könnte es zu diesem Zeitpunkt aber schon zu spät für günstige Konditionen bei der Anschlussfinanzierung sein. Eigentümer haben die Wahl zwischen drei Modellen.
Anschlussfinanzierung: Forward-Darlehen
Ein Forward-Darlehen gibt Ihnen die Chance, sich schon bis zu fünfeinhalb Jahre vor Ablauf der Zinsbindung des laufenden Darlehens die aktuellen Zinsen für die weitere Finanzierung Ihrer Immobilie zu sichern. Das ist sinnvoll, wenn die Zinsen zum gegenwärtigen Zeitpunkt niedrig sind. So gewinnen Sie Planungssicherheit, denn Zins- und Tilgungsraten sind von vornherein fest und gelten auch, wenn die Marktzinsen bis dahin deutlich steigen. In der Regel wird dafür jedoch ein Zinsaufschlag erhoben. Ferner kann sich der Vorteil in einen Nachteil verwandeln, sollten die Marktzinsen weiter fallen.
Anschlussfinanzierung: Prolongation
Eine andere Möglichkeit ist die Prolongation, d.h. die Verlängerung des bestehenden Darlehensvertrages mit dem derzeitigen Finanzinstitut. Die neu vereinbarten Zinsen richten sich dann nach den aktuellen Marktzinsen. Dieses Modell ist wenig vorteilhaft, wenn mit steigenden Zinsen zu rechnen ist, durch die sich Ihre Rückzahlungsrate gegenüber der aktuell gültigen erhöhen würde. Gut ist, dass man vertraglich bei seiner Bank bleibt. So entfallen sowohl Übertragungskosten der Grundschuld als auch eine erneute Bonitätsprüfung.
Anschlussfinanzierung: Umschuldung
Dennoch kann es sinnvoll sein, frühzeitig auch Angebote anderer Banken einzuholen, um eventuell günstigere Konditionen zu erhalten. Das gilt insbesondere bei sinkenden Marktzinsen, die von Ihrer aktuellen Bank eventuell nicht vollständig an Sie weitergereicht werden. Beim Wechsel der Bank, einer Umschuldung, fallen zusätzliche Kosten an. Die Übertragung der Grundschuld auf den neuen Darlehenspartner ist kostenpflichtig, hinzu kommen Notarkosten und eine erneute Bonitätsprüfung. Eine Umschuldung ist nur dann sinnvoll, wenn diese Mehrkosten durch den niedrigeren Zinssatz wieder kompensiert werden.
Fazit
Wir erleben gerade eine ungewöhnlich langanhaltende Niedrigzinsphase, doch für die Zukunft gibt es weit auseinandergehende Meinungen hinsichtlich der Inflationsrisiken. Wenn Sie sich unschlüssig sind, welche Konsequenzen Sie aus dieser Situation im Hinblick auf die Wahl Ihrer Anschlussfinanzierung ziehen sollten, lassen Sie sich am besten von einem Immobilienprofi beraten! Aus langjähriger Erfahrung und genauer Marktkenntnis heraus können Qualitätsmakler Ihnen genau aufzeigen, welche Option speziell für Sie und Ihre Immobilie gegenwärtig am günstigsten ist.
Haben Sie Fragen zu Ihrer Anschlussfinanzierung? Dann kontaktieren Sie uns! Wir beraten Sie gerne.
Weitere Informationen finden Sie hier:
https://rp-online.de/leben/bauen/finanzierung-einer-eigenen-immobilie-ohne-eigenkapital_aid-44073425
https://de.wikipedia.org/wiki/Immobilienfinanzierung
Rechtlicher Hinweis: Dieser Beitrag stellt keine Steuer- oder Rechtsberatung im Einzelfall dar. Bitte lassen Sie die Sachverhalte in Ihrem konkreten Einzelfall von einem Rechtsanwalt und/oder Steuerberater klären.
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