Für Ältere platzt der Traum vom eigenen Haus

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Ausgerechnet jetzt, wo die Kreditzinsen niedrig und ein Bau-Boom herrscht, lässt eine neue EU-Richtlinie den Eigenheim-Traum vieler Deutscher platzen. Immer mehr Verbraucher fühlen sich diskriminiert – und selbst die Politik kann nicht länger tatenlos zusehen.

Weil seit wenigen Monaten im deutschen Bankenrecht eine neue EU-Richtlinie gilt, bekommen besonders ältere, Rentner und Pensionäre kaum noch Immo-Kredite von ihrer Bank. Diese Entwicklung ärgert die Verbraucher

Viele fühlen sich diskriminiert und beschweren sich darüber, „wie die Kreditinstitute teilweise mit Totalverweigerung auf Kreditwünsche speziell älterer Menschen reagieren“, sagte Lothar Binding, Finanzexperte der SPD-Bundestagsfraktion, der „Süddeutschen Zeitung

Jeder vierte Kreditantrag abgelehnt

Volksbanken und Raiffeisenbanken in Bayern würden nach Angaben des Genossenschaftsverbandes Bayern jeden vierten Kreditantrag ablehnen. Ein Großteil davon machen Darlehen für den Haus- oder Wohnungskauf zur Altersvorsorge sowie für altersgerechte Umbauten aus. Andere Finanzinstitute bestätigen gegenüber der Zeitung „eine signifikante Zahl“ von Ablehnungen. Die Tendenz ist steigend.

Ursache ist eine EU-Richtlinie: Sie soll Banken und Kreditnehmer vor einer Immobilienblase schützen. Es soll verhindert werden, dass Kreditnehmer ihre Raten nicht mehr bedienen können.

In der Vergangenheit habe sich gezeigt, dass sich Verbraucher in manchen Ländern „weit über ihre Belastungsgrenzen hinaus“ verschuldet hätten, oft mit der Folge des Verlustes ihrer selbstbewohnten Immobilie“, heißt es in einem Brief des Bundesministeriums für Finanzen und Verbraucherschutz Abgeordnete.

Banken verlangen höhere Sicherheiten – auch von Gutverdienern

Aus diesem Grund verlangen Banken höhere Sicherheiten. Verbraucher müssen entweder über viel Eigenkapital verfügen oder eine Bonität mit einem überdurchschnittlichen monatlichen Gehalt nachweisen können. Doch die Zahlen von Kreditinsituten belegen: Auch die zahlungskräftige Bevölkerung wird ausgeschlossen. Arbeitnehmermit sicheren und gut bezahlten Jobs würden ebenfalls keine Darlehen bekommen, wie Arbeitnehmer, die Mitte 50 sind und Wohnungenoder Häuser als Altersvorsorge kaufen wollen, berichtet die SZ.

 

Über den Autor

Harry Mohr

Immobilienmakler (IHK)

Harry Mohr, Autor dieses Artikels

Harry Mohr

Immobilienmakler (IHK)

Harry Mohr ist Immobilienmakler und Inhaber des RE/MAX Immobilien Kontor. Als DEKRA-geprüfter Immobiliengutachter und Mitglied der RE/MAX Hall of Fame unterstützt er seine Kollegen und Mandanten in allen Bereichen der Immobilienvermarktung.