Heilkräuter selbst züchten
Das zunehmende Interesse an gesunder und biologischer Ernährung hat eine jahrhundertealte Tradition neu belebt: den Apothekergarten. Das Kultivieren von Heilkräutern ist ein lohnendes Unterfangen und lässt sich sowohl im Garten als auch auf dem Balkon oder auf der Fensterbank realisieren.
„Alle Dinge sind ein Gift und nichts ist ohne Gift, nur die Dosis bewirkt, dass ein Ding kein Gift ist“, sagte dereinst der Philosoph und Arzt Paracelsus (1493-1541). Die Heilung komplexerer Leiden sollte man also besser dem Arzt oder Heilpraktiker überlassen.
Wohltuende Helfer
Bei leichteren, alltäglichen Beschwerden jedoch können Heilpflanzen durchaus lindern. Sie ersetzen manchen Gang zum Arzt oder unterstützen eine schulmedizinische Behandlung. Und das in der Regel ohne Nebenwirkungen. Die Pflanzen aus dem eigenen Apothekergarten helfen vorwiegend bei Beschwerden wie Erkältungen und Halsschmerzen (z. B. Thymian, Rosmarin Salbei) Verdauungsproblemen (z. B. Kamille, Ingwer, Fenchel, Kümmel und Melisse), Muskel- und Gelenkschmerzen (Trauma-Beinwell und Arnika, zu Salbe bzw. Tinktur verarbeitet) oder Nervosität und Schlafstörungen (Lavendel, Johanniskraut).
Viele von ihnen haben auch mehrere Anwendungsgebiete: „Gegen alle Dinge ist ein Kraut gewachsen“, wussten die Mönche im Mittelalter. Die Liste der Heilkräuter ist dementsprechend lang. Es gibt spezielle Heilkräuterverzeichnisse, in denen alle Pflanzen und ihre Wirkung aufgeführt sind. Auch im Internet finden sich viele nützliche Hinweise.
Der Standort ist wichtig
Ob sie nun Kästen oder Kübel bepflanzen wollen oder im Garten ein großes Beet bzw. eine Kräuterschnecke, auch Kräuterspirale genannt, anlegen möchten: Wichtigste Voraussetzung für das Gedeihen der Heilkräuter ist ein halbschattiger Standort, denn im Gegensatz zu mediterranen Kräutern wie Rosmarin und Lavendel mögen heimische Wildkräuter keine volle Sonneneinstrahlung.
Eine große Rolle spielt auch die Bodenbeschaffenheit: Um Staunässe zu vermeiden, sollte der Boden möglichst locker sein, wobei manche Kräuter sandigen und andere feuchte und humusreiche Erde bevorzugen. Als Dünger eignet sich Kompost oder Steinmehl.