Blütenpracht statt Steinwüste

Ein Plädoyer für den Vorgarten.

Einladend, dekorativ und unverwechselbar könnte er sein: der Vorgarten. Zusammen mit Auffahrt und Hauseingang bildet er die Visitenkarte des Hauses. Doch nicht selten fristet der Vorgarten hierzulande ein karges Dasein. Zu Unrecht, finden wir.

Wenn die Temperaturen steigen, konzentriert sich das Familienleben eher auf den geschützten Raum hinter dem Haus, also auf Garten und Terrasse. Und da hier schon jede Menge Arbeit zu verrichten ist, soll der Patz vor dem Haus vor allem pflegeleicht sein. Erschwerend kommt hinzu, dass der Vorgarten meist auf der Schattenseite des Hauses, also im Norden oder Osten liegt, die Lichtverhältnisse für viele Pflanzen also nicht optimal sind.

Folglich findet man vor deutschen Häusern nicht selten eine Steinwüste aus Pflaster, Klinker, Kies oder Beton. Doch abgesehen davon, dass auch Steine auf Dauer nicht wirklich pflegeleicht sind, da sie (vor allem auf der feuchten Nordseite) Algen oder
Moose ansetzen und das Unkraut sich irgendwann doch seinen Weg durch die Vliesschicht bahnt, sind auch die Nachteile für die Natur gravierend:

Das Kleinklima ändert sich, die Steinflächen heizen auf. Sie speichern und verdunsten kein Wasser, produzieren keinen Sauerstoff und binden keinen Feinstaub. Zudem bieten sie Insekten und anderen Tieren weder Nahrung noch Schutz. Und ein Bodenleben findet unter dem Vlies kaum noch statt. Gepflasterte und asphaltierte
Vorgärten und Auffahrten werden zu toten, versiegelten Flächen anstatt zu einem blühenden Beitrag für den Artenschutz.

Dekorative Pflanzen für den Schatten

Dabei lässt sich auch ein schattiger Vorgarten prächtig gestalten, denn es gibt eine große Auswahl dekorativer Sträucher, Stauden und Blumen, die auch bei wenig Licht gedeihen wie zum Beispiel der japanische Goldahorn und das Schattenglöckchen.
Auch die Ballhortensie kann den Vorgarten auf der Nordseite in ein rotes oder weißes Blütenmeer verwandeln. Eine sehr reich blühende Staude mit herrlich duftenden Blüten
ist die herzblättrige SchaumblüteMoorgrün. Sehr dekorativ, aber leider giftig, ist der blaue Eisenhut. Auflockernd wirken kleine Gruppen von Bergreitgras. Mit ihren malerischen Blatt-Texturen und dezenten Farben dürfen Funkien, auch  Herzblattlilien genannt, natürlich nicht fehlen. Sie zählen neben dem Purpurglöckchen
zu den schönsten Blattschmuckstauden. Einen dichten Teppich bildet der
Immergrüne Haselwurz mit seinen runden oder herzförmigen glänzenden Blättern. Als Bodendecker eignet sich die robuste und winterharte Elfenblume. Rindenmulch aus Pinienrinde ist ideal für den schattigen Vorgarten.

Am Hauseingang selbst kann man mit Gefäßen an beiden Seiten der Haustür einen schönen Blickfang schaffen. Für die Bepflanzung eignen sich zum Beispiel Blattschmuckstauden wie die Goldrand-Funkie, die „Francee“ mit weißem Rand oder die gelblaubige Funkie „Sun Power“, der Goldschuppen-Farn und das Purpurglöckchen
„Red Fury“.

Über den Autor

Harry Mohr

Immobilienmakler (IHK)

Harry Mohr, Autor dieses Artikels

Harry Mohr

Immobilienmakler (IHK)

Harry Mohr ist Immobilienmakler und Inhaber des RE/MAX Immobilien Kontor. Als DEKRA-geprüfter Immobiliengutachter und Mitglied der RE/MAX Hall of Fame unterstützt er seine Kollegen und Mandanten in allen Bereichen der Immobilienvermarktung.